Zur Erinnerung an die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl am 26. April 1987 und den bis heute noch andauernden Folgen des Unglücks für die Menschen in Slavgorod veranstaltete die Projektgruppe "Kinder von Tschernobyl Bad Schwalbach e.V." am 24. April 2016 einen Gedenk-Gottesdienst.

 

Rüdiger Müller-Gerbes begrüßte die Gäste und verwies darauf, dass in unserer schnelllebigen Zeit die Katastrophe von Tschernobyl vor 30 Jahren heute fast in Vergessenheit geraten ist. Der Gottesdienst solle dazu beitragen, die Menschen nicht zu vergessen, die von dem Unglück in Tschernobyl, aber auch von dem Unglück in Fukushima vor 5 Jahren, nicht vergessen werden. Insbesondere würdigte er, dass aus der Katastrophe in Tschernobyl auch Projekte und viele Brücken der Versöhnung entstanden sind.

Mitglieder der Projektgruppe entzündeten zunächst jeweils eine Kerze für die Opfer der Katastrophen und für die Liquidatoren, für Menschen, die aufgrund der Katastrophe ihren Heimatort aufgeben mussten, für Kinder mit schweren Erkrankungen, für Menschen, die nach wie vor in verstrahlten Zonen leben, für die Freunde und Partner in Weißrussland, die mit uns Projekte aufgebaut haben, für die Familien mit behinderten Kindern und für die Freunde in Weißrussland, die krank geworden oder verstorben sind. 

Renate Kohn las eindrucksvoll Texte aus dem Buch "Tschernobyl: Eine Chronik der Zukunft" von Svetlana Alexijewitsch. Sie wurde musikalisch unterstützt durch Cornelius Hummel am Cello.

Heike Reimann las einen persönlichen Brief unseres heute 32 Jahre alten Freundes Jury Vischnewskij aus Slavgorod vor. Jury schildert in dem Brief seine Erinnerungen an das Unglück vor 30 Jahren, die daraus entstandenen Folgen, aber auch sein Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft.

Nach abschließendem gemeinsamen Gesang unter der Begleitung von Patrick Leidinger am Klavier konnten sich die Gäste bei einer Tasse Tee austauschen und sich über die Aktivitäten der Projektgruppe informieren.