Projektgruppe Kinder von Tschernobyl e.V.

Vorsitzender: Rüdiger Müller-Gerbes ♦ Bad Schwalbach ♦ Telefon: 06124 1644

Geschäftsstelle: Heinz Reimann ♦ Königsberger Straße 37 ♦ 65307 Bad Schwalbach ♦ Tel.: 06124 8382 ♦ Fax: 06124 7288631

 

Liebe Mitglieder und Förderer der Projektgruppe,

leider hat das Jahr 2020 uns Menschen weltweit vor große gesundheitliche Herausforderungen gestellt. Die Corona-Pandemie hat zu erheblichen persönlichen Einschränkungen eines jeden Einzelnen und zur Erkrankung vieler Menschen geführt.

Die Auswirkungen der Pandemie in Deutschland und bei unseren Partnern in Weißrussland haben auch die Aktivitäten der Projektgruppe Kinder von Tschernobyl erheblich eingeschränkt. Die für April geplante Jahreshauptversammlung für das Wirtschaftsjahr 2019 konnte wegen fehlender Räumlichkeiten und bestehender Kontakt-Einschränkungen erst im September 2020 durchgeführt werden. Das Erholungszentrum „Nadeshda“ wurde für mehrere Wochen geschlossen, damit durch die Geschäftsführung ein geeigneter Hygieneplan für bevorstehende Gruppen-Aufenthalte erarbeitet werden konnte. Aufgrund der unsicheren gesundheitlichen Lage haben viele Eltern aus unserer Partnerstadt Slavgorod eine Teilnahme ihrer Kinder an den geplanten Erholungsmaßnahmen im Juni/Juli 2020 abgesagt. Die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Eröffnung des Zentrums „Funke der Hoffnung“ am 03.12.2020 konnten ebenfalls nicht in der üblichen Form durchgeführt werden und fanden ohne unsere persönliche Anwesenheit statt.

Nachfolgend möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick zu unseren Aktivitäten im Jahr 2020 geben:

Corona-Lage in Slavgorod

Auch unsere Partner in Slavgorod sind von der Corona-Pandemie betroffen. Das Zentrum „Funke der Hoffnung“ hat seinen Betrieb ebenfalls zunächst eingestellt, um einen Hygieneplan für die zu betreuenden Kinder zu erstellen. Die „Werkstatt“ wurde komplett geschlossen, da sich dort vorrangig Personen aus Risikogruppen aufhalten. Beide Einrichtungen sind bei der Organisation zur Umsetzung der Hygieneregeln und bei der Beschaffung von geeignetem Hygienematerial auf sich allein gestellt.

Die Eltern der Kinder und jungen Erwachsenen, die im Jahr 2020 für die Teilnahme an Erholungsmaßnahmen vorgesehen waren, haben aufgrund der unklaren Corona-Lage in Weißrussland die Teilnahme abgesagt.

Da es für den finanziellen Aufwand zur Beschaffung von Hygieneartikel nur sehr eingeschränkte staatliche Zuschüsse gibt, hat sich die Projektgruppe dazu entschlossen, den Partnern in Slavgorod einen Betrag in Höhe von 2.000,00 Euro zur Beschaffung von Hygiene-Artikel zu spenden. Das „Zentrum Ökumene“ der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau//Kurhessen-Waldeck hat diesen Spendenbetrag mit 1.000,00 Euro gefördert, so dass sich der Spendenbetrag der Projektgruppe auf 1.000,00 Euro reduziert.

Verlässliche Aussagen über erkrankte und/oder verstorbene Personen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie konnten nicht gewonnen werden. Geschäfte und Arbeitsbetriebe haben uneingeschränkt geöffnet. Das Tragen von Mund- und Nasenschutz-Masken ist jedem selbst überlassen. Abstandsregeln sind zwar vorhanden, werden jedoch nicht überwacht. Kontakteinschränkungen sind nicht vorhanden.

Seit Beginn des neuen Schuljahres am 01.09.2020 hat das Zentrum „Funke der Hoffnung“ seinen Betrieb wieder aufgenommen, jedoch auf ein Mindestmaß reduziert. Mit Ausnahme der dort zu behandelnden Kinder, der Kinder aus den Kindergarten- und Schulklassen und der Mitarbeiter/innen des Zentrums dürfen keine weiteren Personen das Zentrum betreten.

20. Jahrestag der Eröffnung des Zentrums „Funke der Hoffnung“

Am 03.12.2020 feierte das Zentrum „Funke der Hoffnung“ das Jubiläum zum 20. Jahrestag der Eröffnung. Das Corona-Virus erforderte auch hier erhebliche Einschränkungen, denn die Teilnehmer an den Feierlichkeiten wurden auf ein Mindestmaß reduziert. Auch wir von der Projektgruppe konnten an den Feierlichkeiten deshalb nicht teilnehmen. Dennoch haben wir uns entschlossen, zumindest virtuell an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Wir haben ein Video produziert, in dem verschiedene Mitglieder und Freunde des Vereins Jubiläumsgrüße vorgetragen haben. Das Video wurde auf digitalem Wege an unsere Partner in Slavgorod weitergeleitet und konnte bei den Feierlichkeiten abgespielt werden.

Corona-Lage im Erholungszentrum „Nadeshda“

Das Erholungszentrum „Nadeshda“ war ebenfalls von der Corona-Pandemie erheblich betroffen und musste seinen Betrieb für mehrere Monate komplett einstellen. Das bedeutete erhebliche finanzielle Verluste. Seit Juli 2020 hat „Nadeshda“ seinen Betrieb eingeschränkt wieder geöffnet.

Auch in „Nadeshda“ musste ein hoher finanzieller Aufwand zur Beschaffung von Hygieneartikel aufgebracht werden. Deshalb hat sich die Projektgruppe auch in diesem Fall dazu entschlossen, einen Betrag in Höhe von 2.000,00 Euro zu spenden, der mit 1.000,00 Euro durch das „Zentrum Ökumene“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau/Kurhessen-Waldeck gefördert wurde.

Planungen für das Jahr 2021:

Erholungsmaßnahmen

Für das Jahr 2021 sind Erholungsmaßnahmen für 16 Kinder und 16 Angehörige, sowie 3 Begleitpersonen aus dem Zentrum „Funke der Hoffnung“ im Erholungszentrum „Nadeshda“ geplant (Termin: 28.06. bis 08.07.2021).

Mitgliederversammlung 2021

Der Termin für unsere ordentliche Mitgliederversammlung 2021 steht noch nicht exakt fest. Abhängig von der weiteren Corona-Entwicklung ist eine Mitgliederversammlung für April 2021 vorgesehen.

Besuch in Slavgorod

Für September 2021 ist ein Besuch bei unseren Partnern in Slavgorod vorgesehen. Auch hier bleibt abzuwarten, wie sich die Corona-Lage bis dahin entwickelt.

 

Informationen in eigener Sache:

Die Tschernobyl-Katastrophe 1986 liegt mehr als 30 Jahre in der Vergangenheit. Dennoch sind die gesundheitlichen Auswirkungen des Unglücks in der Ukraine auch heute noch bei unseren Partnern in Slavgorod/Weißrussland präsent. Die damals erwachsenen Mütter und Väter sind zwischenzeitlich zu Senioren geworden und deren Kinder haben eigene Familien gegründet. Die sehr unterschiedlichen gesundheitlichen Auswirkungen des Unglücks wirken sich generationsübergreifend auf die sozialen Verhältnisse der betroffenen Familien aus, da diese Menschen in Weißrussland als Invaliden behandelt werden. Die staatlichen finanziellen Unterstützungen sind sehr eingeschränkt und insbesondere Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen haben keinen Anspruch auf die vom Staat angebotenen und finanzierten Kur- oder Erholungsmaßnahmen, da sie nicht berufsfähig sind. Somit sind diese angesprochenen Familien im Alltag auf sich selbst gestellt und müssen sich um ihre behinderten Angehörigen allein kümmern.

Die Projektgruppe finanziert aus vorgenannten Gründen seit dem Jahr 2013 jährlich Erholungsmaßnahmen für Familien mit behinderten Angehörigen. Sinn und Zweck dieser Maßnahmen ist einerseits, den behinderten Menschen eine Möglichkeit zu geben, andere Eindrücke zu gewinnen und sich dadurch weiter zu entwickeln. Andererseits sollen die Angehörigen einmal jährlich von ihrem schweren Alltag entlastet werden. Die bisher durchgeführten Erholungsmaßnahmen haben gezeigt, dass diese Erholungsaufenthalte sich sehr positiv auf die behinderten Menschen und deren Angehörige auswirken. Deshalb arbeiten wir daran, dass diese Erholungsmaßnahmen noch möglichst lange finanziert werden können.     

Sie haben mit Ihren Einzelspenden und Ihrem persönlichen Engagement in der Vergangenheit erheblich dazu beigetragen, dass wir unsere Projekte finanziell umsetzen können. Dafür möchten wir uns herzlich bei Ihnen bedanken!    

Zur finanziellen Sicherstellung künftiger Erholungsmaßnahmen würden wir Sie gerne als Mitglied der Projektgruppe mit regelmäßiger Beitragszahlung gewinnen. Mit einem jährlichen Beitrag ab 20,00 Euro würden Sie uns helfen, künftige Erholungsmaßnahmen zu sichern. Gerne dürfen Sie die beigefügte Beitrittserklärung ausfüllen und an die dort aufgeführte Adresse weiterleiten. Bei Rückfragen nutzen Sie bitte die ebenfalls dort angegebenen Telefon-Nummern.

Auf unserer Web-Seite im Internet (www.projektgruppe-kinder-von-tschernobyl.de) erhalten Sie weitere umfassende Informationen zu unserem Verein.

Im Namen des Vorstandes wünschen wir allen Spendern und Förderern, dass sie gesund bleiben! Passen Sie auf sich und auf Ihre Mitmenschen auf und verlieren Sie nicht Ihre Zuversicht, dass alles gut wird!  

 

Die Projektgruppe „Kinder von Tschernobyl wünscht Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, sowie alles Gute für das neue Jahr 2021!

 

Rüdiger Müller-Gerbes              Heinz Reimann

     (1. Vorsitzender)                           (Kassierer)