Projektgruppe Kinder von Tschernobyl e.V.
Vorsitzender:Pfarrer i.R. Rüdiger Müller-Gerbes,65307 Bad-Schwalbach,Telef.:06124/11644
Geschäftsstelle: 65 329 Hohenstein 4, Pfalzstr. 16,Telefon Nr.:06128/1302

Hohenstein 4, im Dezember 2012

Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde!
Unsere Planungen für das Jahr 2012 hatten lediglich das 15. Kindererholungsprojekt vorgesehen. Eine Projektgruppe der Friedenskirche Schwalbach /Ts. unter Leitung der Eheleute Higman hatte diese schwierige Aufgabe übernommen. Ein weiteres Projekt kam hinzu, als wir im Februar 2012 eine Anfrage des Elternvereins Slavgorod erhielten, ob die Anschaffung eines zweiten behindertengerecht ausgestatten Kleinbusses für die erweiterten Anforderungen des Zentrums „Funke der Hoffnung“ ermöglicht werden könnte.

Kindererholung 2012
Die Projektgruppe der Friedenskirche Schwalbach/Ts. konnte am Sonntag, dem 3. Juni 2012 eine Gruppe von 28 Kindern mit ihren beiden Betreuerinnen (Lehrerinnen) aus Slavgorod zu einem drei wöchigen Erholungsaufenthalt begrüßen. Die Anreise erfolgte in bewährter Weise durch die Reiseagentur Dittrich. Alle Gastkinder und die beiden Betreuerinnen waren in Gastfamilien untergebracht, die sich liebevoll um ihre Gäste kümmerten. Die Projektgruppe hatte zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen organisiert, die von der Kirchengemeinde und der Stadt (der Bürgermeisterin) bestens unterstützt wurden. Die Finanzierung des Projektes konnte durch viele Spenden, Zuwendungen und praktische Hilfe, sichergestellt werden. Der Erholungsaufenthalt in der guten Taunusluft, bei guter Ernährung und liebevoller Zuwendung, war für die Stärkung des Immunsystems und die Gesundung der Kinder eine wertvolle Hilfe, die sich nachhaltig auswirken wird. Mit vielen neuen und guten Eindrücken und mit etwas Wehmut wurde die Gruppe verabschiedet zur Heimreise am 25. Juni mit dem Bus nach Slavgorod. Der Projektgruppe unter Leitung von Frau Higman, allen Spendern, Unterstützern und Helfern ein herzliches Danke . Zur Erinnerung an das 15. Kindererholungs-projekt und an die 20 Jahre bestehende Partnerschaft und Freundschaft mit Slavgorod erhielten alle eine mit dem Vereinslogo verzierte Tasse. Für die Kinder war sie mit Süßigkeiten gefüllt als Wegzehrung.

Anschaffung eines behindertengerecht ausgestatteten Kleinbusses für das Slavgoroder Zentrum „Funke der Hoffnung“
Im Februar des Jahres erreichte uns eine Anfrage aus Slavgorod, die mit der Bitte verknüpft war, bei der Anschaffung eines zweiten behindertengerecht ausge-statteten Kleinbusses behilflich zu sein.
Der im Jahre 2002 von uns zur Verfügung gestellte Bus ist für die erhöhten Anforderungen zur Sicherstellung der Mobilität, die für die Aufgaben der Tagesstätte, der Werkstatt und der ambulanten Dienste notwendig ist, nicht mehr ausreichend. Da uns dieser Mangel bei unseren Besuchen stets deutlich wurde und Hilfe aus eigener Kraft nicht in Aussicht war, bemühten wir uns um Möglichkeiten der Finanzierung für dieses Projekt. Dabei kam uns die Tschernobyl- Initiative der Kirchengemeinde Voerde am Niederrhein, die ebenfalls seit vielen Jahren in Slavgorod tätig ist, mit dem Angebot einer Kooperation sehr entgegen, die Anschaffung gemeinsam zu finanzieren. Mit einem Zuschuss der EKHN aus Mitteln der „Hilfe für Osteuropa“ war die Finanzierung gesichert und wir konnten mit dem neuen Bus am 30.9.2012 auf die Fahrt nach Slavgorod gehen. Der Vorsitzende unseres Vereins Herr Müller Gerbes hat persönlich die halbe Strecke der Fahrt übernommen. Ein weißrussischer Fahrer brachte den Bus mit 4 Begleitpersonen des Vereins und 2 Personen der Initiative Voerde nach Minsk, wo wir von unseren Slavgoroder Partnern des Elternvereins abgeholt wurden. Am 4. Oktober wurde der neue Bus dem Zentrum „Funke der Hoffnung“ Slavgorod feierlich übergeben.
Das Projekt der Busanschaffung sichert nachhaltig die gute Funktion der Tagesstätte und der Werkstatt für behinderte Menschen im Zentrum „Funke der Hoffnung“ Slavgorod. Die gemeinsamen Anstrengungen der vergangenen Jahre werden durch die Aufrechterhaltung des erworbenen Standards und der Mobilität gefestigt.

Ausstellung
Nachdem im letzten Jahr unsere vereinseigene Ausstellung, mit der Darstellung der Arbeit des Vereins in den vergangenen 20 Jahren, zusammen mit der IBB Ausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl“ in der Stadthalle Bad Schwalbach der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, haben die ev. Kirchengemeinden Bleidenstadt (im Alten Bahnhof) und Strinz Margarethae (in der Kirche) die Ausstellung in Ihren Gemeinden der Öffentlichkeit vorgestellt. In der Zeit vom 2. – 25. November
diesen Jahres wurde sie in Wiesbaden gezeigt, mit einer Eröffnungsveranstaltung am 2. November im City – Kirchenhaus „Schwalbe 6“, in der Schwalbacher Straße 6, mit Gästen aus Slavgorod, der Vorsitzenden des Elternvereins, Frau Tatjana Halubtsowa und der Direktorin der Tagesstätte, Frau Antonina Lukaschkowa, die über die gemeinsamen Projekte und über die Behindertenarbeit und ihre Entwicklung in Slavgorod berichtet haben. Auch über die 20 jährige Partnerschaft und Freundschaft, die in Wiesbaden mit der ersten Kindererholung 1991, auf Initiative von Herrn Pfarrer Endter und Herrn Pfarrer Müller Gerbes, ihren Anfang genommen hat. Eine weitere Veranstaltung zu diesem Thema, mit der Vorführung unseres Films, der beim Besuch von Minsk und Slavgorod zum 25. Jahrestages der Reaktorkatastrophe entstanden ist, fand am 5.11. 2012 in der Ringkirche Wiesbaden statt.

Jahreshauptversammlung
Die Jahreshauptversammlung fand am 21.3.2012 im evangelischen Gemeindezentrum Bad Schwalbach statt. Der Vorsitzende eröffnete die Versammlung um 20.00 Uhr und stellte die Beschlussfähigkeit und die Tagesordnung fest. Mit dem Bericht des Vorstandes wurde umfassend über die Aktivitäten und Ereignisse des vergangenen Jahres informiert. Der Kassenbericht gab einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben und die Vermögenslage des Vereins. Die Verwaltungskosten sind mit 410,24 Euro ausgesprochen niedrig. Nach dem Bericht der Kassenprüfer wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Bei den anstehenden Wahlen wurden zu Kassenprüfern für das neue Geschäftsjahr Frau Kerschbaumer und Herr Zell gewählt. Der gesamte Vorstand stellte sich zur Wiederwahl und wurde einstimmig im Amt bestätigt. Zu der Anschaffung eines neuen behindertengerecht ausgestatteten Busses und zum Projekt der Kindererholung wurden einstimmige Beschlüsse gefasst.

Planungen für das neue Jahr
Beim Besuch unserer Partner anlässlich der Busüberführung haben wir mit Herrn Viktor Balakirev, vom IBB Minsk als Berater, mit der Verwaltung des Kinderer-holungsheims „Nadeschda“ bei Minsk und mit unseren Partnern in Slavgorod Vereinbarungen darüber getroffen, dass wir künftig für Slavgoroder Familien mit behinderten Kindern, in Abstimmung mit dem Zentrum „Funke der Hoffnung“, Kuraufenthalte im Erholungsheim „Nadeschda“ über den Verein „Leben nach Tschernobyl“ Frankfurt, im Rahmen unserer Möglichkeiten, finanzieren wollen.
Eine Kindererholungsmaßnahme für Kinder aus Slavgorod wird für das Jahr 2014 in Erwägung gezogen, wenn genügend „Gasteltern“ gefunden werden können.
Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern, Förderern und Freunden für die wertvolle Hilfe und wünschen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, alles Gute, Glück und Gesundheit im Neuen Jahr.
Im Namen des Vorstandes
Helmut Hartwig