Erinnerungen, die wir nie vergessen sollten!

Der zweite Weltkrieg ist schon sehr lange her und nachfolgende Generationen nehmen dieses schlimme Ereignis nur noch als "Geschichte" wahr. Dennoch haben die Auswirkungen dieses Krieges auch heute noch Einfluss auf das Verhältnis des Zusammenlebens unterschiedlicher Nationen in Europa. Insbesondere die Menschen osteuropäischer Länder haben erheblich unter den Auswirkungen des Krieges zu leiden gehabt. Daran wollen wir erinnern und mit dazu beitragen, dass diese Ereignisse niemals in Vergessenheit geraten!

Die nachfolgende Erklärung wurde durch den Verein "Freunde von Nadeshda in Deutschland" gefertigt, in dem auch die Projektgruppe "Kinder von Tschernobyl e.V." aus Bad Schwalbach Mitglied ist. 


Erklärung zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion

Vor 80 Jahren, am 22. Juni 1941, überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion und begann einen in der Geschichte Europas beispiellosen Versklavungs- und Vernichtungskrieg, der zugleich den Auftakt der organisierten Morde an den Juden aus ganz Europa bildete. In den größenwahnsinnigen strategischen Plänen der Nationalsozialisten war den Völkern der Sowjetunion die Kolonisierung und Unterjochung zugedacht; das Land sollte als „Lebensraum im Osten“ zur Basis der künftigen nationalsozialistischen Herrschaft über ganz Europa „bis zum Ural“ werden. Der Abwehrkampf der Sowjetunion kostete zum Ende des Krieges 25 Millionen Menschen das Leben.

Im Kalten Krieg der Nachkriegszeit blieb dieses verbrecherische Kapitel deutscher Geschichte tabuisiert und wurden Nationalsozialismus und Kommunismus gleichermaßen dämonisiert. Erst als der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Rede zum 8. Mai 1985 im Deutschen Bundestag diesen Tag als einen „Tag der Befreiung“ bezeichnete und gleichzeitig eine nüchterne Erzählung der nationalsozialistischen Verbrechen vortrug, trat eine Wende in der Erinnerungspolitik der Bundesrepublik ein. Unter dem Motto „Versöhnung durch gemeinsame Erinnerung“ haben in den Jahren 1988 und 1989 kirchliche Initiativen durch zwei „Politische Pilgerfahrten“ nach Belarus und Gegenbesuche in der Bundesrepublik eine „Volksdiplomatie“ praktiziert, aus der zahlreiche persönliche Kontakte, Freundschaften und Initiativen entstanden sind. Eine nachhaltige Gestalt erhielt diese grenzüberschreitende und völkerverbindende Zusammenarbeit durch die Gründung des belarussisch-deutschen Kinderzentrums NADESHDA, das 1994 eröffnet wurde.

Diese und andere Projekte der Zusammenarbeit symbolisieren bis heute die damaligen Hoffnungen auf ein „gemeinsames Haus Europa“ unter Einschluss der Republik Belarus, der Russischen Föderation und der Ukraine. Auch wenn wir uns der geostrategischen Konfliktsituation zwischen der Europäischen Union und Russland bewusst sind, und mit großer Sorge und Trauer die gewaltsame Unterdrückung der Hoffnungen auf demokratische Veränderungen in der Republik wahrnehmen, halten wir an der Solidarität und Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor Ort fest. Wir appellieren an alle Verantwortlichen in Ost und West, die internationalen Verbindungswege mit der Republik Belarus offen zu halten, um trotz der angespannten Situation weiterhin Wege der Zusammenarbeit zwischen Partnern und Chancen des Dialogs im Sinne einer konstruktiven Konfliktlösung zu ermöglichen.

Wir verweisen auch auf die Rede von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier am 18. Juni 2021 in Berlin zum 80. Jahrestag https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2021/06/210618-D-Russ-Museum-Karlshorst.html

Mitglieder der Freunde von Nadeshda:

Bottroper Bürger begeistert im Einsatz (BOBBIES) e.V.
Freunde der Kinder von Tschernobyl Württemberg e.V.
Kinder von Shitkowitschi – Leben nach Tschernobyl e.V
Landesverband Westfalen und Lippe der Kleingärtner e.V
Leben nach Tschernobyl e.V.
Männerarbeit der EKD
Projektgruppe Kinder von Tschernobyl e.V.
Sozialdienst evangelischer Männer e.V.