Projektgruppe Kinder von Tschernobyl e.V.
Vorsitzender: Pfarrer Rüdiger Müller-Gerbes,65307 Bad-Schwalbach,Telef.:06124/12286,Fax:06124/723005
Geschäftsstelle:65 329 Hohenstein 4,Telefon-Nr.:06128/1302, Fax-Nr.: 06128/487689

Hohenstein 4, im Dezember 2008

Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde!
Wir können mit dem Verlauf unserer Planungen im Jahr 2008 zufrieden sein, den größten Teil konnten wir erfolgreich durchführen. Wenn innerhalb eines Jahres alles gut gegangen ist, kann man von Glück sprechen.
Die gute Zusammenarbeit mit den Projektpartnern findet darin ihre Bestätigung, die dann auch zu dem gewünschten Erfolg führt, ohne dass man Risiken ganz ausschließen kann.

Jahreshauptversammlung
Die Mitgliederversammlung fand am 14.04. um 19.00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Bad Schwalbach statt. Der Vorstand berichtete über die Vereinsarbeit im vergangenen Jahr, die insgesamt zufriedenstellend war.
Die wiederum zahlreichen Aktivitäten verliefen planmäßig, ohne Probleme. Der vorgesehene Besuch des Minsker Chores der Gemeinde „Aller Betrübten Freude“ konnte wegen dortiger Terminüberschneidungen nicht erfolgen. Mit dem Kassenbericht der die Einnahmen, die Ausgaben und den Bestand erläuterte, wurde die finanzielle Situation dargestellt. Die laufenden Projekte sind vollständig finanziert, die vorhandenen Reserven
sind ausreichend. Die Verwaltungskosten bewegen sich auf einem sehr niedrigen Niveau. Nach dem Bericht der Kassenprüfer wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt.
Die Wahl des Vorstandes ergab die einstimmige Bestätigung des bisherigen Vorstandes für die nächsten 2 Jahre, die Gewählten nahmen die Wahl an. Die Planungen für 2008 wurden einstimmig beschlossen.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung hatte der Verein Gäste von der Berufsschule Slavgorod. Es waren 6 Auszubildende die in den Werkstätten der Volkshochschule Rheingau Taunus, in Geisenheim, ein Praktikum im Rahmen des Workcamps I absolvierten, 2 Pädagogen und die Direktorin der Slavgoroder Berufsschule.

Behindertenarbeit in Slavgorod
Das Projekt der Frühförderung ist auf gutem Wege, nachdem mit geringer Verzögerung die beiden Fachkräfte verpflichtet werden konnten. Sie haben bereits im vergangenen Jahr die erforderlichen Seminare besucht und im Frühjahr des Jahres an Schulungen und Praktika in Deutschland teilgenommen. In zahlreichen Veranstaltungen der Tagesstätte „Funke der Hoffnung“ in Slavgorod konnte das erworbene Wissen und die praktischen Erfahrungen weitergegeben werden. In den Einrichtungen der Tagesstätte fanden überregionale Fachseminare mit Spezialisten aus Minsk statt, die auch aus der Region um Slavgorod sehr gut besucht waren. Nach dem bisherigen guten Verlauf können wir erwarten, dass die Ziele des Projektes bis zum Ende der Laufzeit - Mitte 2009 - erreicht werden. Mit den Angeboten der Frühförderung, der gezielten Förderung in der Tagesstätte, der ambulanten Betreuung , der Ausbildungs- und Arbeitsangebote in der Werkstatt für junge Erwachsene, gibt es in Slavgorod umfassende Hilfen für behinderte Menschen und deren Familien.

Kindererholung in Bad Schwalbach
In der Zeit vom 28.05. bis 22.06.2008 war eine Gruppe von 25 Kindern aus Slavgorod zur Erholung in Bad Schwalbach. Sie wurden von den seit Jahren bewährten Betreuerinnen, Irina Chotkina, Ludmilla Koslowa und Tanja Chotkina betreut. Die Projektgruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Schwalbach unter Leitung von Frau Christine Dorn hatte im Vorfeld alles gut organisiert und genügend Gastfamilien gefunden, die ein Kind oder auch zwei Kinder aufnehmen wollten und natürlich auch die Betreuerinnen. Die Wiedbachschule stellte für den Aufenthalt der Gruppe einen großen Raum zur Verfügung, in dem unterrichtet, gespielt und gebastelt werden konnte. In den Gastfamilien wurde den Kindern eine gesunde Ernährung und ein familiäres Zuhause geboten. Auch die Freizeitgestaltung kam nicht zu kurz. Der Erholungsaufenthalt in einer gesunden Natur, in frischer Luft, ist noch immer notwendig, da die Probleme der Verstrahlung des Bodens, der zum großen Teil durch Anbau der Feld- und Gartenfrüchte die Menschen ernährt, noch lange andauern werden. Die Kinder konnten sich gut erholen, sie hatten viel Spaß und haben unsere Region und unsere Lebensweise näher kennen gelernt. Alle Kinder sind mit ihren Betreuerinnen wieder gesund und glücklich zu Hause angekommen.
Die Finanzierung der Erholungsmaßnahme war am Anfang sehr mühsam, konnte aber zum Ende noch mit einem kleinen Überschuss abschließen.
Allen, die zum Gelingen beigetragen haben sei herzlich gedankt

Besuche und Begegnungen, Workcamp II in Slavgorod
Im Februar besuchten 2 Mitarbeiter der Volkshochschule Rheingau-Taunus Slavgorod um das für den Sommer geplante Workcamp vorzubereiten und mit dem Projektpartner, der Leitung der Berufsschule Slavgorod, abzustimmen.
Die Praktikantinnen, die für das Projekt der Frühförderung arbeiten, begleitet von der Vorsitzenden des Elternvereins, der Direktorin der Tagesstätte, der Kinderärztin des Krankenhauses und einer Dolmetscherin waren vom 20.02. bis 05.03. d. J. in Bad Schwalbach um an Schulungen und Praktika teilzunehmen.
Im Rahmen des Workcamp I 2007 in Slavgorod wurde ein Gegenbesuch von 6 Lehrlingen der Berufsschule Slavgorod vereinbart, die vom 13. bis 27.04.2008 in den Werkstätten der Volkshochschule Geisenheim ein Praktikum absolvierten.
Vom 28.05. bis 22.06. 2008 waren 25 Kinder mit 3 Betreuerinnen zur Erholung in Bad Schwalbach. Die Reise mit dem Busunternehmen Dittrich verlief ohne Probleme, der Aufenthalt war für die Gesundheit der Kinder ein Erfolg.
Das Workcamp II wurde vom 25.06. bis 09.07.2008 von den Mitarbeitern der Volkshochschule Rheingau-Taunus durchgeführt. Die Finanzierung erfolgte zu 50 % über das Programm „Junge Wege“ der Robert-Bosch-Stiftung, darüber hinaus von der Volkshochschule und einer Beteiligung durch unseren Verein. Wie im vergangenen Jahr war die Berufsschule Slavgorod Projektpartner. Auf dem Platz der Begegnung vor der Berufsschule wurde auf Wunsch der Partner das Modell eines Segelschiffes errichtet. Nach den zahlreichen Workcamps in den Kindererholungsheimen wurden unter dem Motto „Gemeinsam lernen und arbeiten“ neue Erfahrungen gemacht.
Das Workcamp I, das 2007 unter dem gleichen Motte in Slavgorod durchgeführt wurde, hat nach Abschluss einer Bewertung durch die Robert – Bosch – Stiftung eine besondere Auszeichnung erfahren, die bei einer Veranstaltung in Berlin im Dezember d. J. mit Urkunde überreicht wurde.
Der Elternverein Slavgorod feierte im Oktober 2008 sein 10 jähriges Bestehen. Zur Feier des Jubiläums war eine Abordnung unseres Vereins eingeladen. Eine Gruppe von 11 Personen besuchte die Partner in Slavgorod vom 12. bis 19. Oktober. Gemeinsam mit dem Elternvereins konnten wir seit 1998 einige Projekte beginnen und zum Erfolg führen. Auch mit dem noch laufenden Projekt der Frühförderung wollen wir die Behindertenarbeit in Slavgorod festigen und nachhaltig sichern. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen und die sachgerechte Verwendung der Finanzierungsmittel von Aktion Mensch , von der wir uns überzeugen konnten, entsprechen auch dem Zeitplan, sodass wir davon ausgehen, das wir das Projekt im nächsten Jahr mit gutem Erfolg abzuschließen können.

Transporte nach Slavgorod
Am 13.11.2008 wurden die angesammelten Pakete als Beiladung von Fa. Dittrich abgeholt. Es waren 25 Privat-Pakete, 22 Pakete von den Kindern der Wiedbachschule für die Kinder der Schule1 in Slavgorod und 7 Pakete unseres Vereins für die Partner in Slavgorod, also insgesamt 54 Pakete,dazu 8 Briefe an Familien in Slavgorod.
Vielen Dank den Schulkindern, den Lehrerinnen und Lehrern der Wiedbachschule für die Pakete, deren Inhalt an etwa 200 Schulkinder in Slawgorod verteilt wird und den finanziellen Beitrag zu den Transportkosten.

Planungen für 2009
Die Begleitung des Projektes der Frühförderung bis zum vorgesehene Abschluss in der zweiten Jahreshälfte.
Der Besuch des Chores der Minsker Gemeinde „Aller Betrübten Freude“ wird im April erwartet.
Vorgesehene Termine sind: am 22.4. in Strinz Margarethä, am 24.4. in Bad Schwalbach und am 23.4. in Idstein-Wörsdorf , jeweils in den evangelischen Kirchen, näheres wird örtlich bekannt gemacht.
Eine Reise, etwa im Oktober, nach Slavgorod und Minsk

Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern, Förderern und Freunden für ihre wertvolle Hilfe.

Wir wünschen allen
Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute, Glück und Gesundheit im Neuen Jahr.

Im Namen des Vorstandes
Helmut Hartwig
www. Projektgruppe-kinder-von-tschernobyl.de

Kontonummer: Wiesbadener Volksbank Nr.: 7779909, Bankleitzahl: 510 900 00