Projektgruppe Kinder von Tschernobyl e.V.
Vorsitzender:     Rüdiger Müller-Gerbes ♦ Bad-Schwalbach ♦ Telefon: 06124-1644
Geschäftsstelle: Im Heimbachtal 21 ♦ 65307 Bad Schwalbach-Heimbach ♦ Telefon: 06124-8382 ♦ Fax Nr.: 06124-702761

Bad Schwalbach, den 15.12.2014

Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde,

das alte Jahr neigt sich dem Ende zu – so ist es wieder Zeit, Sie über die Aktivitäten unseres Vereins zu informieren.

Im Jahr 2014 unterstützte die Projektgruppe erneut Familien mit behinderten Angehörigen, die dem Elternverein und dem Zentrum "Funke der Hoffnung" in Slavgorod angehören, indem zwei Erholungsmaßnahmen im Kinder-Rehabilitationszentrum "Nadeshda" bei Minsk finanziert werden konnten. Vom 12.05.2014 bis 21.05.2014 erholte sich eine Gruppe von 16 Personen (8 Eltern, 4 Kinder und 4 Erwachsene mit eingeschränkten Möglichkeiten) und vom 20.06.2014 bis 30.06.2014 eine Gruppe von 17 Personen (8 Eltern, 6 Kinder und 2 Jugendliche mit eingeschränkten Möglichkeiten, 1 Betreuerin).
Die Berichte der Leiterin des Zentrums "Funke der Hoffnung" zeigen auf, dass die Erholungsmaßnahmen sowohl für die Eltern, als auch für die betroffenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen eine hilfreiche Erholung in ihrem oftmals schweren Alltag darstellen. Vielfältige therapeutische Anwendungen, eine große Anzahl von Freizeitangeboten und die Vertiefung persönlicher Kontakte untereinander führten bei allen Beteiligten zu einem positiven Ergebnis. Die Finanzierung von zwei Erholungsaufenthalten durch die Projektgruppe war möglich, da sich die evangelischen Kirche in Hessen und Nassau aus Mittel von „Hoffung für Osteuropa“ mit ca. 44 % an den Kosten beteiligte.

Jahreshauptversammlung:
Die Jahreshauptversammlung fand am 12. Mai 2014 im evangelischen Gemeindezentrum Bad Schwalbach statt. Sie wurde um 20:00 Uhr durch den ersten Vorsitzenden eröffnet. Nach Feststellung der Beschlussfähigkeit erläuterte der erste Vorsitzende in seinem Bericht des Vorstandes die Vereinsarbeit des vergangenen Jahres mit dem Schwerpunkt der Erholungsmaßnahmen für Behinderte und ihre Angehörigen. Da eine Finanzierungszusage der Evangelischen Kirche aus Mitteln der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ in Höhe von 3.500,00 €  für die Maßnahme 2014 bereits vorliegt, können in diesem Jahr zwei Erholungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Im Rahmen einer Feierstunde am 07. März 2014 in der Lutherkirche in Frankfurt würdigte die Kirchenleitung der EKHN die Arbeit aller Tschernobylinitiativen in den vergangenen 25 Jahren. Bei dieser Veranstaltung war jedoch auch festzustellen, dass die Kindererholung in Deutschland ein auslaufendes Modell ist und wir mit den Erholungen für behinderte Menschen Neuland betreten. Dass dieses Projekt auch außerhalb unserer Projektgruppe Beachtung findet zeigt die finanzielle Förderung durch die EKHN.

Der erste Vorsitzende würdigte die stellvertretende Vorsitzende, Ingrid BÄR, der am 10. Januar 2014 durch den Landrat des Rheingau-Taunus-Kreis die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht wurde. Diese Auszeichnung erhielt sie insbesondere für ihr Engagement in unserem Verein.

Der erste Vorsitzende führte an, dass das Projekt "Erholungsmaßnahmen für Behinderte in Nadeshda" die Projektgruppe uns näher mit dem Frankfurter Verein "Leben nach Tschernobyl" verbindet, sodass wir dort Mitglied geworden sind. Dieser Verein ist einer der Träger des Erholungszentrums "Nadeshda". Die Mitgliedschaft in diesem Trägerverein ermöglicht es uns, Anregungen zur Verbesserung des Aufenthaltes von Menschen mit Behinderungen direkt an die Leitung des Zentrums weiter zu geben. Nadeshda wird diesen Bereich in Zukunft weiter ausbauen.

Herr Reimann berichtete über die Reise einer Delegation der Projektgruppe vom 11. bis 18. April 2014 nach Belarus, um dort das Kinder-Rehabilitationszentrum "Nadeshda" und das Zentrum "Funke der Hoffnung" in Slavgorod aufzusuchen. Hierbei sollte einerseits ein persönlicher Eindruck von dem Zentrum "Nadeshda" gewonnen und andererseits der Kontakt zu unseren Partnern in Slavgorod vertieft werden. Ein offizieller Besuch bei dem neuen Bürgermeister von Slavgorod ergab, dass dieser großes Interesse an der Arbeit des Zentrums hat und eigene Projekte starten will, wie z. B. Ausbau des Krankenhauses und eines integrativen Kindergartens. Intensive Gespräche mit dem Elternverein und den Mitar-beiterinnen des Zentrums "Funke der Hoffnung" haben die persönlichen Beziehungen zu unseren Freunden in Slavgorod gestärkt. Letztendlich konnte festgestellt werden, dass das Zentrum durch die Leiterin, Antonina Lukashkova, hervorragend geführt wird und die Mitarbeiterinnen sehr gute Arbeit leisten. Ebenso war festzustellen, dass der Elternverein sich in Slavgorod und Umgebung sehr engagiert.

Herr Reimann gab in seiner Eigenschaft als Kassierer einen Überblick zu den Einnahmen und Ausgaben 2013 sowie über die Vermögenslage des Vereins. Neben den üblichen Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge und regelmäßigen Spenden erfolgte eine Spende in Höhe von 10.000,00 € durch die Friedenskirche Schwalbach/Taunaus (Überschuss aus dem dortigen Kindererholungsprojekt), die insbesondere für die Finanzierung unseres Projektes "Erholungsmaßnahmen für Behinderte" verwendet werden soll. Die Vermögenslage der Projektgruppe gewährleistet auch die Finanzierung künftiger Erholungsmaßnahmen. Nach dem Bericht der Kassenprüfer wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt.

Zu den anstehenden Neuwahlen des Vorstandes führte der erste Vorsitzende an, dass der Vorstand nach den großen Projekten der Vergangenheit mit dem Aufbau des Zentrums in Slavgorod in dem neuen Projekt der Erholung für behinderte Menschen und ihrer Angehörigen eine überschaubare und sinnvolle Aufgabe für die Zukunft gefunden hat. Auf Befragen stellten sich alle Vorstandsmitglieder für eine Wiederwahl zur Verfügung. Einstimmig wurden die Mitglieder des bestehenden Vorstandes wiedergewählt. Somit gehören dem neu gewählten Vorstand erneut an: Rüdiger MÜLLER-GERBES (1. Vorsitzender), Ingrid BÄR (stellv. Vorsitzende), Helmut HARTWIG (Schriftführer), Heinz REIMANN (Kassierer), Heike REIMANN (Beisitzerin).

Bei den anstehenden Wahlen zur Kassenprüfung für das neue Geschäftsjahr wurden einstimmig Herr Zell und Frau Kerschbaumer gewählt.

Planungen für das nächste Jahr:
Im kommenden Jahr sollen ausnahmsweise drei Erholungsmaßnahmen von der Projektgruppe in Zusammenarbeit mit dem "Zentrum Ökumene" finanziert werden. Die zusätzliche dritte Gruppe dient der Einbeziehung von Vätern. Hiermit sollen einerseits die Mütter entlastet und die Väter zu einer Mitverantwortung sensibilisiert und stärker einbezogen werden. Die Leiterin des Zentrums "Funke der Hoffnung" in Slavgorod hat bereits fünf Väter gefun den, die sich der Aufgabe stellen möchten. Zur beabsichtigten Väter-Kindererholung, die vom 25.05.2015 bis 04.06.2015 stattfinden wird, werden zwei Vorstandsmitglieder im März 2015 während eines Aufenthaltes in Slavgorod die Erholungsmaßnahme mit den Vätern vorbereiten.

Da die Erfahrungen zu Behinderten-Erholungen im Erholungszentrum "Nadeshda" noch sehr neu sind, ist für den Herbst 2015 eine Tagung von Organisationen geplant, die bereits Kindererholungen durchgeführt haben. Diese Anregung wurde durch die Projektgruppe an die Leitung des Erholungszentrums "Nadeshda" weitergegeben und dort mit Interesse aufgenommen. Die Organisation dieser Veranstaltung erfolgt durch das Erholungszentrum.

Die Räumlichkeiten des Zentrums "Funke der Hoffnung" in Slavgorod reichen für eine professionelle Betreuung von Kindern mit eingeschränkten Möglichkeiten, die im Zentrum ganztags betreut werden, nicht mehr aus. Die Leiterin des Zentrums, Antonina Lukashkova, teilte während ihres Besuches vom 30.11. bis 07.12.2014 mit, dass seitens der Stadt Slavgorod in einem zur Verfügung gestellten Gebäude Räumlichkeiten für eine Ganztagsbetreuung eingerichtet werden könnten. An dem Gebäude seien jedoch Renovierungsarbeiten erforderlich. Die Finanzierung der Renovierungsarbeiten sei gesichert, aber für die fachgerechte Einrichtung der Räumlichkeiten würden die finanziellen Mittel fehlen. Nach Vorlage von Skizzen zu den Räumlichkeiten und dem pädagogischen Konzept sagte die Projektgruppe zu, sich um finanzielle Mittel für die Einrichtung der neuen Räumlichkeiten zu kümmern. Hierzu ist angedacht, im März 2015 einen Projektantrag bei der EKHN zu stellen, um aus Mitteln der Aktion Hoffnung für Osteuropa entsprechende Gelder zu erhalten. Die Projektgruppe würde sich freuen, wenn auch Spendengelder in die Finanzierung von Einrichtungsgegenständen einfließen könnten.

Zum Schluss möchten wir auf unsere neue WEB-Seite im Internet mit tollen Berichten und Bildern aufmerksam machen. Zum Jahresende wird die neue WEB-Seite freigeschaltet. Schauen Sie doch mal unter www.projektgruppe-kinder-von-tschernobyl.de nach!

Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern, Förderern und Freunden für ihre wertvolle Hilfe und wünschen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute, Glück
und Gesundheit für das neue Jahr!

Im Namen des Vorstandes

Rüdiger Müller-Gerbes